از خوانده‌ها و نخوانده‌ها

chapter 8

پنجشنبه, ۱۰ مهر ۱۳۹۹، ۰۲:۰۶ ب.ظ

»Pardon«, sagte ich schließlich, »könnte ich den Studenten der
Theologie Leo
Schnier sprechen?«
»Mit wem spreche ich?«
»Schnier«, sagte ich. Offenbar ging das über seinen Horizont. Er
schwieg lange, ich fing wieder an zu husten, faßte mich und sagte:
»Ich buchstabiere: Schule, Nordpol, Ida, Emil, Richard.«
»Was soll das?« sagte er schließlich, und ich glaubte, aus seiner
Stimme soviel
Verzweiflung zu hören, wie ich empfand. Vielleicht hatten sie einen
netten alten,
pfeiferauchenden Professor dort ans Telefon gesteckt, und ich
kramte in aller Eile ein paar lateinische Vokabeln zusammen und
sagte demütig: »Sum frater leonis.« Ich kam mir unfair dabei vor, ich
dachte an die vielen, die vielleicht hin und wieder den Wunsch
verspürten, jemand dort zu sprechen, und die nie ein lateinisches
Wort gelernt hatten.
Merkwürdigerweise kicherte er jetzt und sagte: »Frater turn est in
refectorio – beim Essen«, sagte er etwas lauter, »die Herren sind
beim Essen, und während des Essens darf nicht gestört werden.«
»Die Sache ist sehr dringend«, sagte ich.
»Todesfall?« fragte er.
»Nein«, sagte ich, »aber fast.«
»Also schwerer Unfall?«
»Nein«, sagte ich, »ein innerlicher Unfall.«
»Ach«, sagte er und seine Stimme klang etwas milder, »innere
Verblutungen.«
»Nein«, sagte ich, »seelisch. Eine rein seelische Angelegenheit.«
Offenbar war das ein Fremdwort für ihn, er schwieg auf eine eisige
Weise.
»Mein Gott«, sagte ich, »der Mensch besteht doch aus Leib und
Seele.«
Sein Brummen schien Zweifel an dieser Behauptung auszudrücken,
zwischen zwei Zügen aus seiner Pfeife murmelte er: »Augustin -
Bonaventura - Cusanus - Sie sind auf dem falschen Wege.«
»Seele«, sagte ich hartnäckig, »bitte richten Sie Herrn Schnier aus,
die Seele seines Bruders sei in Gefahr, und er möge, sobald er mit
dem Essen fertig ist, anrufen.«
»Seele«, sagte er kalt, »Bruder, Gefahr.« Er hätte genausogut : Müll,
Mist, Melkeimer sagen können. Mir kam die Sache komisch vor:
immerhin wurden die Studenten dort zu zukünftigen Seelsorgern
ausgebildet, und er mußte das Wort Seele schon einmal gehört
haben. »Die Sache ist sehr, sehr dringend«, sagte ich.
Er machte nur »Hm, hm«, es schien ihm vollkommen unverständlich,
daß etwas,
das mit Seele zusammenhing, dringend sein könnte.
»Ich werde es ausrichten«, sagte er, »was war das mit der Schule?«
»Nichts«, sagte ich, »gar nichts. Die Sache hat nichts mit Schule zu
tun. Ich habe
das Wort lediglich benutzt, um meinen Namen zu buchstabieren.«
»Sie glauben wohl, die lernen in der Schule noch buchstabieren.
Glauben Sie das im Ernst?« Er wurde so lebhaft, daß ich annehmen
konnte, er habe endlich sein Lieblingsthema erreicht. »Viel zu milde
Methoden heute«, schrie er, »viel zu milde.«
»Natürlich«, sagte ich, »es müßte viel mehr Prügel in der Schule
geben.«
»Nicht wahr«, rief er feurig.
»Ja«, sagte ich »besonders die Lehrer müßten viel mehr Prügel
kriegen. Sie denken doch daran, meinem Bruder die Sache
auszurichten?«
»Schon notiert«, sagte er, »dringende seelische Angelegenheit.
Schulsache. Hören Sie, junger Freund, darf ich Ihnen als der
zweifellos Ältere einen wohlgemeinten Rat geben?«
»Oh, bitte«, sagte ich.
»Lassen Sie von Augustinus ab: geschickt formulierte Subjektivität
ist noch lange
nicht Theologie und richtet in jungen Seelen Schaden an. Nichts als
Journalismus mit ein paar dialektischen Elementen. Sie nehmen mir
diesen Rat nicht übel?«
»Nein«, sagte ich, »ich gehe auf der Stelle hin und schmeiß meinen
Augustinus ins Feuer.«
»Recht so «, sagte er fast jubelnd, »ins Feuer damit. Gott mit
Ihnen.« Ich war drauf und dran, danke zu sagen, aber es kam mir
unangebracht vor, und so legte ich einfach auf und wischte mir den
Schweiß ab. Ich bin sehr geruchsempfindlich, und der intensive
Kohlgeruch hatte mein vegetatives Nervensystem mobilisiert. Ich
dachte auch über die Methoden der kirchlichen Behörden nach: es
war ja nett, daß sie einem alten Mann das Gefühl gaben, noch
nützlich zu sein, aber ich konnte nicht einsehen, daß sie einem
Schwerhörigen und so schrulligen alten Knaben ausgerechnet den
Telefondienst übergaben. Den Kohlgeruch kannte ich vom Internat
her. Ein Pater dort hatte uns mal erklärt, daß Kohl als
sinnlichkeitsdämpfend gelte. Die Vorstellung, daß meine oder irgend
jemandes Sinnlichkeit gedämpft wurde, war mir ekelhaft. Offenbar
denken sie dort Tag und Nacht nur an das »fleischliche Verlangen«,
und irgendwo in der Küche sitzt sicherlich eine Nonne, die den
Speisezettel aufsetzt, dann mit dem Direktor darüber spricht, und
beide sitzen sich dann gegenüber und sprechen nicht darüber, aber
denken bei jeder Speise, die auf dem Zettel steht: das hemmt, das
fördert die Sinnlichkeit. Mir erscheint eine solche Szene
als ein klarer Fall von Obszönität, genau wie dieses verfluchte,
stundenlange Fußballspielen im Internat; wir wußten alle, daß es
müde machen sollte, damit wir nicht auf Mädchengedanken kämen,
das machte mir das Fußballspielen widerlich, und wenn ich mir
vorstelle, daß mein Bruder Leo Kohl essen muß, damit seine
Sinnlichkeit gedämpft wird, möchte ich am liebsten in dieses Ding
gehen und über den ganzen Kohl Salzsäure schütten.

Was die
Jungen da vor sich haben, ist auch ohne Kohl schwer genug: es
muß schrecklich schwer sein, jeden Tag diese unfaßbaren Sachen
zu verkündigen: Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben.
Im Weinberg des Herrn herumzuackern und zu sehen, wie verflucht
wenig Sichtbares da herauskommt. Heinrich Behlen, der so nett zu
uns war, als Marie die Fehlgeburt hatte, hat mir das alles einmal
erklärt. Er bezeichnete sich mir gegenüber immer als »ungelernter
Arbeiter im Weinberg des Herrn, sowohl was die Stimmung wie was
die Bezahlung anbetrifft«.
Ich brachte ihn nach Haus, als wir um fünf aus dem Krankenhaus
weggingen, zu
Fuß, weil wir kein Geld für die Straßenbahn hatten, und als er vor
seiner Haustür
stand und den Schlüsselbund aus der Tasche zog, unterschied er
sich in nichts von einem Arbeiter, der von der Nachtschicht kommt,
müde, unrasiert, und ich wußte, es mußte schrecklich für ihn sein:
jetzt die Messe zu lesen, mit all den Geheimnissen, von denen Marie
mir immer erzählte. Als Heinrich die Tür aufschloß, stand seine
Haushälterin da im Flur, eine mürrische alte Frau, in Pantoffeln, die
Haut an ihren nackten Beinen ganz gelblich, und nicht einmal eine
Nonne, und nicht seine Mutter oder Schwester; sie zischte ihn an:
»Was soll das? Was soll das?« Diese ärmliche
Junggesellenmuffigkeit; verflucht, mich wundert's nicht, wenn
manche katholischen Eltern Angst haben, ihre jungen Töchter zu
einem Priester in die Wohnung zu schicken, und mich wundert's
nicht, wenn diese armen Kerle manchmal Dummheiten machen.
Fast hätte ich den schwerhörigen alten Pfeifenraucher in Leos
Konvikt noch
einmal angerufen: ich hätte mich gern mit ihm über das fleischliche
Verlangen
unterhalten. Ich hatte Angst, einen von denen anzurufen, die ich
kannte: dieser Unbekannte würde mich wahrscheinlich besser
verstehen. Ich hätte ihn gern gefragt, ob meine Auffassung vom
Katholizismus richtig sei. Es gab für mich nur vier Katholiken auf der
Welt: Papst Johannes, Alec Guinness, Marie und Gregory, einen
altgewordenen Negerboxer, der fast einmal Weltmeister geworden
wäre und sich jetzt in Varietes kümmerlich als Kraftmensch
durchschlug. Hin und wieder im Turnus der Engagements traf ich
ihn. Er war sehr fromm, richtig kirchlich, gehörte dem Dritten Orden
an und trug sein Skapulier immer vorne auf seiner enormen
Boxerbrust. Die meisten hielten ihn für schwachsinnig, weil er fast
kein Wort sprach und außer Gurken und Brot kaum etwas aß; und
doch war er so stark, daß er mich und Marie auf seinen Händen wie
Puppen vor sich her durchs Zimmer tragen konnte. Es gab noch ein
paar Katholiken mit ziemlich hohem Wahrscheinlichkeitsgrad: Karl
Emonds und Heinrich Behlen, auch Züpfner. Bei Marie fing ich schon
an zu zweifeln: ihr »metaphysischer Schrecken« leuchtete mir nicht
ein, und wenn sie nun hinging und mit Züpfner all das tat, was ich
mit ihr getan hatte, so beging sie Dinge, die in ihren Büchern
eindeutig als Ehebruch und Unzucht bezeichnet wurden. Ihr
metaphysischer Schrecken bezog sich einzig und allein auf meine
Weigerung, uns standesamtlich trauen, unsere Kinder katholisch
erziehen zu lassen. Wir hatten noch gar keine Kinder, sprachen aber
dauernd darüber, wie wir sie anziehen, wie wir mit ihnen sprechen,
wie wir sie erziehen wollten, und wir waren uns in allen Punkten
einig, bis auf die katholische Erziehung. Ich war einverstanden, sie
taufen zu lassen. Marie sagte, ich müsse es schriftlich geben, sonst
würden wir nicht kirchlich getraut. Als ich mich mit der kirchlichen
Trauung einverstanden erklärte, stellte sich heraus, daß wir auch
standesamtlich getraut werden mußten - und da verlor ich die
Geduld, und ich sagte, wir sollten doch noch etwas warten, jetzt
käme es ja wohl auf ein Jahr nicht mehr an, und sie weinte und
sagte, ich verstünde eben nicht, was es für sie bedeute, in diesem
Zustand zu leben und ohne die Aussicht, daß unsere Kinder
christlich erzogen würden. Es war schlimm, weil sich herausstellte,
daß wir in diesem Punkt fünf Jahre lang aneinander vorbeigeredet
hatten. Ich hatte tatsächlich nicht gewußt, daß man sich staatlich
trauen lassen muß, bevor man kirchlich getraut wird. Natürlich hätte
ich das wissen müssen, als erwachsener Staatsbürger und
»vollverantwortliche männliche Person«, aber ich wußte es einfach
nicht, so wie ich bis vor kurzem nicht wußte, daß man Weißwein kalt
und Rotwein angewärmt serviert. Ich wußte natürlich, daß es
Standesämter gab und dort irgendwelche Trauungszeremonien
vollzogen und Urkunden ausgestellt wurden, aber ich dachte, das
wäre eine Sache für unkirchliche Leute und für solche, die
sozusagen dem Staat eine kleine Freude machen wollten. Ich wurde
richtig böse, als ich erfuhr, daß man dorthin mußte, bevor man
kirchlich getraut werden konnte, und als Marie dann noch davon
anfing, daß ich mich schriftlich verpflichten müsse, unsere Kinder
katholisch zu erziehen, bekamen wir Streit. Das kam mir wie
Erpressung vor, und es gefiel mir nicht, daß Marie so ganz und gar
einverstanden mit dieser Forderung nach schriftlicher Abmachung
war. Sie konnte ja die Kinder taufen lassen und sie so erziehen, wie
sie es für richtig hielt.
Es ging ihr schlecht an diesem Abend, sie war blaß und müde,
sprach ziemlichlaut mit mir, und als ich dann sagte, ja, gut, ich würde
alles tun, auch diese Sachen unterschreiben, wurde sie böse und
sagte: »Das tust du jetzt nur aus Faulheit, und nicht, weil du von der
Berechtigung abstrakter Ordnungsprinzipien überzeugt bist«, und ich
sagte ja, ich täte es tatsächlich aus Faulheit und weil ich sie gern
mein ganzes Leben lang bei mir haben möchte, und ich würde sogar
regelrecht zur katholischen Kirche übertreten, wenn es nötig sei, um
sie zu behalten. Ich wurde sogar pathetisch und sagte, ein Wort wie
»abstrakte Ordnungsprinzipien« erinnere mich an eine
Folterkammer. Sie empfand es als Beleidigung, daß ich, um sie zu
behalten, sogar katholisch werden wollte. Und ich hatte geglaubt, ihr
auf eine Weise geschmeichelt zu haben, die fast zu weit ging. Sie
sagte, es ginge jetzt nicht mehr um sie und um mich, sondern um die
»Ordnung«.
Es war Abend, in einem Hotelzimmer in Hannover, in einem von
diesen teuren
Hotels, wo man, wenn man eine Tasse Kaffee bestellt, nur eine
dreiviertel Tasse
Kaffee bekommt. Sie sind in diesen Hotels so fein, daß eine volle
Tasse Kaffee als ordinär gilt, und die Kellner wissen viel besser, was
fein ist, als die feinen Leute, die dort die Gäste spielen. Ich komme
mir in diesen Hotels immer vor wie in einem besonders teuren und
besonders langweiligen Internat, und ich war an diesem Abend
todmüde: drei Auftritte hintereinander. Am frühen Nachmittag vor
irgendwelchen Stahlaktionären, nachmittags vor
Lehramtskandidaten und abends in einem Variete, wo der Applaus
so matt war, daß ich den nahenden Untergang schon heraushörte.
Als ich mir in diesem dummen Hotel Bier aufs Zimmer bestellte,
sagte der Oberkellner so eisig am Telefon: »Jawoll, mein Herr«, als
hätte ich Jauche gewünscht, und sie brachten mir das Bier in einem
Silberbecher. Ich war müde, ich wollte nur noch Bier trinken, ein
bißchen Mensch-ärgere-dich-nicht spielen, ein Bad nehmen, die
Abendzeitungen lesen und neben Marie einschlafen: meine rechte
Hand auf ihrer Brust und mein Gesicht so nah an ihrem Kopf, daß
ich den Geruch ihres Haars mit in den Schlaf nehmen konnte. Ich
hatte noch den matten Applaus im Ohr. Es wäre fast humaner
gewesen, sie hätten alle den Daumen zur Erde gekehrt. Diese
müde, blasierte Verachtung meiner Nummern war so schal wie das
Bier in dem dummen Silberbecher. Ich war einfach nicht in der Lage,
ein weltanschauliches Gespräch zu führen.
»Es geht um die Sache, Hans«, sagte sie, etwas weniger laut, und
sie merkte nicht einmal, daß › Sache ‹ für uns eine bestimmte
Bedeutung hatte; sie schien es vergessen zu haben. Sie ging vor
dem Fußende des Doppelbettes auf und ab und schlug beim
Gestikulieren mit der Zigarette jedesmal so präzis in die Luft, daß die
kleinen Rauchwölkchen wie Punkte wirkten. Sie hatte inzwischen
Rauchen gelernt, in dem lindgrünen Pullover sah sie schön aus: die
weiße Haut, das Haar dunkler als früher, ich sah an ihrem Hals zum
erstenmal Sehnen. Ich sagte: »Sei doch barmherzig, laß mich erst
mal ausschlafen, wir wollen morgen beim Frühstück noch einmal
über alles reden, vor allem über die Sache«, aber sie merkte nichts,
drehte sich um, blieb vor dem Bett stehen, und ich sah ihrem Mund
an, daß es Motive zu diesem Auftritt gab, die sie sich selbst nicht
eingestand. Als sie an der Zigarette zog, sah ich ein paar Fältchen
um ihren Mund, die ich noch nie gesehen hatte. Sie sah mich
kopfschüttelnd an, seufzte, drehte sich wieder um und ging auf und
ab.
»Ich versteh nicht ganz«, sagte ich müde, »erst streiten wir um
meine Unterschrift unter dieses Erpressungsformular - dann um die
standesamtliche Trauung - jetzt bin ich zu beidem bereit, und du bist
noch böser als vorher.«
»Ja«, sagte sie, »es geht mir zu rasch, und ich spüre, daß du die
Auseinandersetzung scheust. Was willst du eigentlich?« »Dich«,
sagte ich, und ich weiß nicht, ob man einer Frau etwas Netteres
sagen kann.
»Komm«, sagte ich, »leg dich neben mich und bring den
Aschenbecher mit, dann
können wir viel besser reden.« Ich konnte das Wort Sache nicht
mehr in ihrer
Gegenwart aussprechen. Sie schüttelte den Kopf, stellte mir den
Aschenbecher aufs Bett, ging zum Fenster und blickte hinaus. Ich
hatte Angst. »Irgend etwas an diesem Gespräch gefällt mir nicht - es
klingt nicht nach dir!«
»Wonach denn?« fragte sie leise, und ich fiel auf die plötzlich wieder
so sanfte
Stimme herein.
»Sie riecht nach Bonn«, sagte ich, »nach dem Kreis, nach
Sommerwild und
Züpfner - und wie sie alle heißen.«
»Vielleicht«, sagte sie, ohne sich umzudrehen, »bilden deine Ohren
sich ein,
gehört zu haben, was deine Augen gesehen haben.«
»Ich versteh dich nicht«, sagte ich müde, »was meinst du.« »Ach«,
sagte sie, »als ob du nicht wüßtest, daß hier Katholikentag ist.«
»Ich hab die Plakate gesehen«, sagte ich.
»Und daß Heribert und Prälat Sommerwild hier sein könnten, ist dir
nicht in den
Sinn gekommen?«

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سا را

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